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Mittwoch, 18. Januar 2017

Gardenroute Part VI - Hogsback - Zauber im Märchenwald

Am Abend nach einer langen Fahrt kamen wir in dem verträumten Dörfchen Hogsback an. Die Stimmung war perfekt, es regnete ein wenig und der Nebel hing nur so in den Bäumen. Von Anfang an mochte ich diesen Ort, denn er ist mitten im Wald und nicht umsonst hat sich hier Tolkien für die Bücher Herr der Ringe inspirieren lassen. Wie wir erfuhren hat er in seiner Kindheit einige Jahre hier gelebt. Unser Hostel welches gerechtfertigt "Away with the fairies" heisst hat sicher die berühmteste Badewanne in Südafrika, wenn nicht in ganz Afrika. Wenn man vom Haupthaus ein paar Minuten runter zum Ausblickspunkt geht und dann einem kleinen Weg folgt, kommt man zu einer Badewanne, die direkt auf der Klippen steht. Und der Ausblick ist einfach nur atemberaubend.







Lustigerweise traffen wir wieder Hans, den wir in Coffee Bay kennen lernten. Er war mit ein paar Jungs, einem Kanadier namens Keith, ein halb Schweizer/Amerikaner namens Sam und einem Inder namens Gaurav, von Chintza hergereist. Die Jungs machten mir von Anfang einen lustigen Eindruck und dies bestätgte sich später am Abend nachdem wir x Stunden Gambio (ein mega lustiges Kartenspiel) gespielt hatten.

Am nächsten Tag regnete es leider non stop. Eigentlich hatten wir nur zwei Nächte gebucht und wollten am nächsten Tag schon wieder weiter. Aber weil Mike unbedingt eine Wanderung auf den Hogs I Gipfel machen wollte und es am nächsten Tag angeblich gutes Wetter haben sollte, verlängerten wir unseren Aufenthalt in Hogsback um einen Tag und das Auto gleich mit da wir merkten, dass die Distanzen zurück zu weit waren um sie in so kurzer Zeit zu fahren.

Nachdem wir mit Keith lecker essen waren (und interessant war es auch sehr, Keith war schon auf der ganzen Welt unterwegs und hatte x lustige und spannende Storys zu erzählen) ging es zurück und es wurde wieder den ganzen Nachmittag und Abend Gambio gespielt. Irgendwann am Nachmittag gesellte sich noch Daan dazu, ein mega toller Holländer, und ein israelisches Päärchen. Wir hatten eine super Zeit und es war super spannend Geschichten aus den fernen Ländern und Kulturen zu hören. Und natürliche toppte Keith mit seinen verrückten Geschichten alle ;)

Am nächsten Tag war das Wetter tatsächlich wunderschön. Keith und Mike machten sich schon am Morgen früh auf den Weg. Sam und ich nahmens gemütlicher. Uns wurde gesagt, dass es bis auf die Spitze und zurück ungefähr sechs Stunden dauern würde. Und wieder einmal, wie ich die südafrikanische Wegbeschreibung liebe. Aber dazu später mehr.

Der erste Teil der Wanderung war wunderschön im verträumten Märchenwald bis zu einem Wasserfall und dann ging es bergauf. Nach zirka zwei Stunde hatten wir Keith und Mike eingeholt, da sie sich beim Wasserfall verlaufen hatten und im Wald herum geirrt sind. Zugegeben, Sam und ich wären da auch fast falsch abgebogen. Aber zum Glück konnten wir die Karte richtig entziffern;) 


















Zur unserer Überraschung hatten sie zwei kleine süsse Hunde dabei. Sie erzählten uns, dass die zwei kleinen Racker ihnen seit dem Anfang folgen würden und sie sie nicht los wurden. Somit beschlossen sie einfach sie zu ignorieren und weiter zu wandern. Aber die zwei wichen ihnen nicht von der Seite...




Merry am erfrischen





Wir machten uns also zu sechst auf den Weg. Nach gut zwei weiteren Stunden waren wir schon bald durch den Wald durch und sahen unser Ziel. Da wusste ich schon dass wir es niemals in zwei Stunden rauf und wieder runter schaffen würden. Denn die Strecke sah einfach endlos aus. 




HOGS I


Der Weg führte weiter durch verträumte Wiesen mit Blumen und ab und zu ein paar Tannen. Oft waren wir nicht sicher welchen Weg wir nehnen sollten wenn sich unser Weg in zwei Wege trennte. Wir probierten nach der grossen einzel stehenden Tanne Ausschau zu halten, wie uns gesagt wurde, aber irgendwie fanden wir diese nie... Dafür fand Keith magic Mushrooms. Voller Freude fing er an zu sammeln und Sam liess sich von dem Mushroom-Wahn anstecken und wie zwei kleine Kinder fingen sie an den Boden genau abzusuchen und alle Mushrooms die sie finden konnten zu sammeln. Mir wurde das ganze zu viel unter der prallen Sonne noch mehr Zeit zu verlieren und so machte ich mich mit Mike und den Hunden schon mal auf den Weg.


Nach gut einer Stunde waren wir soweit, dass man nur noch das schwerste Stück, also durch Sträucher durch und über x riesige Steine krabbeln, hüpfen oder klettern, was einem am besten geht, mir natürlich klettern da ich die Kleinste war. Zu unserer Überraschung folgten uns die Hunde auch auf diesem schweren Weg auf Schritt und Tritt und wir beschlossen sie Merry und Pippin zu taufen. Merry war mein kleiner Liebling und er war nicht ganz so fit wie Pippin. Pippin hüpfte die ganze Zeit herum und sprang problemlos durch alle Sträucher und überwindete alle Steine ohne Problem! Ich kam mir manchmal ganz schön alt neben, oder besser gesagt weit hinter, ihm vor. Merry hingegen hatte bemerkt, dass ich ein weiches Herz habe und ihn natürlich überall hin tragen würde, wenn er nur den Anschein macht er kann nicht mehr weiter. So habe ich mich also mit Merry im Arm irgendwie durch die Büsche gekämpft und bin alle Steine hinauf geklettert, gekrochen und gehüpft obwohl mir alle Jungs sagten er würde es schon irgendwie schaffen. Aber seinem Hundeblick konnte ich natürlich nicht wiederstehen. An einigen weit auseinander gelegenen Steinen, an welchen ich mit Merry im Arm nicht springen konnte, warf ich ihn Keith zu der ihn vorsichtig wieder abfing. So verbrachten wir die letzte Stunde unseres Aufstiegs. Nach gut sechs Stunden hatten wir es endlich geschafft.








Die Aussicht war gigantisch. Aber da wir alle dachten die Wanderung sei sechs Stunden hin und zurück haben wir alle nur Snacks eingepackt und waren deshalb ziemlich am hungern. Nachdem ich also meine Avocado und Banane gegessen hatte ging es weiter auf den allerhöchsten Punkt des Berges und nachdem wir alle genügend Fotos und Selfies gemacht hatten machten wir uns schnellstmöglich auf den Rückweg, denn es war schon fast vier Uhr. Auf dem Rückweg schwiegen wir meistens, ich glaube wir alle hatten nur einen Gedanken, schnellstmöglichst zurück ins Hostel! Beim Gedanken, dass wir wieder sechs Stunden zurück wandern müssen, wurde mir fast schlecht. Darauf war ich nicht vorbereitet. Obwohl Keith die ganze Zeit sagte wir werden viel schneller sein auf dem Rückweg, da es ja alles runter ging, war meine Laune so ziemlich auf dem Tiefpunkt angelangt. Nur das Kuscheln mit Merry half ein wenig und so trug ich ihn als psychische Stütze ein recht langes Stück auf dem Heimweg.










Wie schon mal erwähnt liebt Mike nervenkitzelnde Fotos! ;)




Auf dem Rückweg war das Waldteil am schwierigsten. Was wir beim Aufstieg uns nachboben ziehen und klettern konnten, mussten wir nun alles rutschen. Froh war ich als ich merkte, dass wir an der Stelle angekommen waren an der wir Mike und Keith einholten. Nun konnte es nicht mehr lange gehen. Nach dem strengen Wald kamen wir auf eine Landstrasse und ich sagte noch zu den Jungs, wie schön wenn jetzt ein Auto vorbei fahren würde und uns mitnehmen würde. Und ich konnte meinen Augen kaum trauen als keine zehn Sekunden später ein Pick Up weit entfernt sichtbar wurde. Zwar nicht auf unserer Strasse aber in der Ferne schien eine Kreuzung zu sein. Ich fing an zu Winken und tatsächlich, sie sahen uns, kehrten und fuhren auf uns zu. Was für eine Glück. Bei uns amgekommen wurde mir ein bisschen mulmig. Die zwei Typen sahen nicht wie die vertrauenswürdigsten aus und auch sah der Beifahrer sehr high aus. Nach einigem hin und her überlegen nahmen wir ihr Angebot aber doch an und stiegen inklusive Merry und Pippin auf den Pick up. Somit ersparten wir uns eine ganze Stunde! Ich war echt froh, dass ich drei Männer an meiner Seite hatte, den der Typ fuhr wie die Sau und ich musste aus Angst mehrmals Schreien da ich dachte ich sterbe jetzt dann gleich. Dies schien ihn noch mehr anzuspornen schneller zu fahren und so bliess mir der Wind um die Ohren während ich verkrampft versuchte mich irgendwo festzuhalten, nach einer Weile schien mir Keiths Bein am besten, und Merry mit dem anderen Arm zu halten damit er beim heraus schauen nicht runter purzelte. 

Als die zwei guten Herren uns bein Hostel raus liessen, wurden wir zuerst einmal von der Freundin vom Hostelbesitzer zusammen geschissen, dass wir die zwei Hunde mitbrachten. Da sie selber zwei Hunde hatten, wollte sie, dass wir Merry und Pippin sofort weg brachten. Unser Gedanke war ja, dass sie vielleicht wissen wer der Besitzer ist, da Merry und Pippin beide Halsbänder trugen.... Da sie uns aber nicht weiterhelfen konnte packten wir Merry und Pippin in unser Auto und fuhren mit ihnen ans Ende vom Dorf, wie uns gesagt wurde. 
Keith und Mike warteten im Auto während ich versuchte Merry und Pippin irgendwie abzuhängen. Denn sie folgten mir ständig wieder zurück zum Auto. Also rannte ich wie eine Irre auf der Wiese herum und warf Stöcken, in der Hoffnung sie würden in die andere Richtung rennen... Aber nichts da. Also rannte ich möglichst weit weg vom Auto um danach so schnell wie möglich zurück ins Auto zu rennen und die Türe zu verschliessen. Nun schienen sie zu verstehen was wir versuchten. Mit ihren Hundeblicken schauten sie uns an und Keith und Mike forderten mich auf so schnell wie möglich weg zu fahren. Mir zerbrach es fast das Herz als ich in den Rückspiegel sah und die zwei auf der Strasse stehen und uns nachaschauen sah. Aber zum Glück rannten sie uns nicht nach und Keith und Mike ermahnten mich mehrmals einfach weiter zu fahren und nicht in den Rückspiegel zu schauen.


Nach diesem traurigen Ereignis gingen wir essen und zurück im Hostel liessen wir den Abend mit einer Flasche Wein und ein paar Gambiospielen ausklingen.

Am nächsten Morgen ging es mit Hans weiter nach Jeffreys Bay, aber bevor wir los fuhren holte ich noch ein kurzes Bad in der berühmten Badewanne nach, da ich meinen eigentlichen Termin am Vortag verpasst hatte wegen der Wanderung.






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